Junge Fotoreporter in Brasilien
Die Fußballweltmeisterschaft rückt Brasilien in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit. Dass das von hoher Kriminalität und Armut geprägte Land sich in dieser Zeit nicht "schönfärben" kann, dafür sorgten schon zahlreiche Proteste gegen soziale Missstände und Spaltung. In der Küstenstadt Recife setzen sich Straßenkinder und andere benachteiligte Kinder und Jugendliche kritisch mit ihrer eigenen schwierigen Lebenswelt auseinander. Sie werden von einem Netzwerk brasilianischer Organisationen unterstützt. Caritas international - das Hilfswerk der deutschen Caritas - fördert diese Arbeit, unter anderem mit Spenden von Caritas-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Bistum Eichstätt.
Die Auswirkung von Drogen veranschaulichte eine 15-jährige Fotografin aus der Favela Santa Amaro in Recife. Natalie José Florencio
Derzeit läuft ein besonders anschauliches Projekt: Mädchen und Jungen werden zu Fotoreportern ausgebildet, erforschen mit der Kamera ihre Umgebung und dokumentieren so, was sie berührt: zum Beispiel Müllhalden und Umweltverschmutzung in ihren Vierteln, Wohnungslosigkeit, Armut und Drogenproblematik. "Fotografie kann dazu dienen, die Wahrnehmung der Kinder und Jugendlichen zu verändern und Reflektionsprozesse über ihre Lebensbedingungen in Gang zu setzten", berichtet Philipp Lang, Lateinamerikareferent von Caritas international. Doch das Projekt löst nicht nur bei den Jugendlichen selbst etwas aus. Die öffentliche Präsentation der fotografischen Arbeiten könne auch Ausgangspunkt für Diskussionen über Zu- und Missstände in den Gemeinden sein, an denen wichtige Akteure aus der "Erwachsenenwelt" beteiligt werden, sieht Lang in dem Projekt sogar Chancen für gesellschaftliche Impulse.
2012 starteten zwölf junge Menschen. Nun wird das Projekt bis Ende August 2014 fortgeführt. Dabei geben die bereits ausgebildeten Jugendlichen ihr medienpädagogisches Wissen an bis zu 80 andere Mädchen und Jungen weiter. Vor Ort haben bereits Passanten, Familienmitglieder und Gemeindeverwalter Werke in einer Galerie bestaunt. Jetzt werden die jungen Fotographen auch international bekannt: Dieses Jahr bietet Caritas international eine Wanderausstellung mit Fotos in Deutschland an. Infos bei Andrea Edler, Telefon 0761 / 200-328, E-Mail: andrea.edler@caritas.de
Von Dauerspenden
bis zu Restcents
Die Mitarbeiterschaft der Caritas-Zentrale und -Beratungsstellen im Bistum Eichstätt unterstützt das Netzwerk für Kinder und Jugendliche in Recife seit 2007. Seitdem sind dafür fast 18.000Euro gespendet worden. Nahezu 11.000Euro brachten feste Förderer auf, von denen es derzeit knapp 20 gibt. Spenden in Höhe von etwa 600Euro wurden bei Jubiläumsfeiern der Caritas-Kreisstellen Herrieden und Ingolstadt gesammelt. Über 700 Euro erbrachten Verkäufe von fair gehandelten Produkten und Sammeln in einer Spendenbox bei Mitarbeiterversammlungen. Und durch die Aktion Restcent gingen rund 5.300 Euro ein. Dabei spenden derzeit über hundert Mitarbeitende einen Euro oder die Restcents ihres monatlichen Gehalts. Einige Angestellte überwiesen gesondert.
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