Erreichbar – bezahlbar – machbar: Wohnraum schaffen für Armutsbetroffene
Statements: So muss die Politik jetzt aktiv werden
Wohnungspolitik mit den betroffenen Menschen machen
Politische Forderungen und Fakten
In den diesjährigen Wochen gegen Armut stehen diejenigen Menschen im Mittelpunkt, die von Wohnungslosigkeit, Wohnungsnot und überteuerten Mieten betroffen sind. Viele Menschen in Deutschland haben keine Wohnung oder müssen für ihre Mieten mehr als 30 Prozent ihres Einkommens ausgeben – was allgemein als Obergrenze anerkannt ist. Rund 20 Prozent der Menschen in Deutschland gaben aber bereits 2020 40 Prozent und mehr für Wohnen aus.
Zehn Fakten zur Wohnungspolitik
1. Wohnraum für armutsbetroffene Menschen kann nur gemeinsam geschaffen werden: Es braucht konkrete Maßnahmen von Wohnungswirtschaft, Staat, Kirche, Wohlfahrtsverbänden und Zivilgesellschaft.
2.Wohnungslose und Wohnungssuchende sind Expert:innen in eigener Sache: Sie müssen an der Entwicklung wohnungspolitischer Konzepte beteiligt werden.
3.Prävention ist das beste Mittel gegen Wohnungslosigkeit: Der Verlust der Wohnung kann durch Fachstellen verhindert werden.
4.Mieten, Energie und Lebensmittel werden immer teurer; immer mehr Menschen verschulden sich. Überschuldung führt zum Wohnungsverlust.
5.Sanktionen für Bezieher:innen von SGB-II-Leistungen können zum Wohnungsverlust führen – vor allem, wenn sie Unterkunfts- oder Energiekosten betreffen.
6.Verantwortungsvoller Umgang mit Wohnraum ist erforderlich: Viele Wohnungen stehen leer oder werden als Ferienwohnung genutzt, obwohl sie dringend gebraucht werden.
7.Wo neu gebaut oder saniert wird, entsteht zu wenig Wohnraum für Menschen mit geringen Einkommen: Kommune, Staat und Kirche als Eigentümer müssen sich selbst verpflichten, das zu ändern.
8.Verstärkte Förderung neuer Wohnformen und Wohnprojekte kann Fehlentwicklungen entgegensteuern: Wir brauchen eine neue Wohngemeinnützigkeit, mehr genossenschaftliche Wohnformen und Bauweisen, die den sozialen Zusammenhalt stärken.
9.Wohnungslose brauchen sofort Wohnungen: Aber weitere Hilfen müssen angeboten werden.
10.Besonders belastete Menschen brauchen Wohnungen, die bedarfsgerechte Hilfen einschließen: Fördermittel für Wohnungen inklusive Betreuungsleistungen sind nötig.