Housing First für Frauen

Die eigenen vier Wände sind für alle Menschen ein Schutzraum und ein zentrales Grundbedürfnis. Privatsphäre, Autonomie, eine normale Nachbarschaft – das macht Lebensqualität aus. Bei Housing First für Frauen in Berlin erhalten von Wohnungslosigkeit betroffene Frauen Wohnraum mit eigenem Mietvertrag.

Das Team von Housing First für Frauen arbeitet dafür, frauenspezifische Wohnungslosigkeit zu verringern.SkF Berlin

Housing First für Frauen vertritt die Position, dass jeder Mensch, mit allem, was er mit sich bringt, wohnfähig ist. Somit hat jede:r das Recht auf adäquates, würdiges Wohnen. Bei "Housing First für Frauen Berlin" erhalten von Obdach- und/oder Wohnungslosigkeit betroffene Frauen schnellstmöglich eigenen Wohnraum mit eigenem Mietvertrag ohne vorher alle Stationen auf der Straße durchlaufen zu müssen. Dabei werden sie sozialarbeiterisch unterstützt.

Ein- bis Zweizimmer-Wohnungen statt WGs und Sammelunterkünften 

Die Hilfe ist bedarfsgerecht, bedürfnisorientiert, aufsuchend und beruht auf dem Prinzip der Freiwilligkeit. Die angebotene Unterstützung darf abgelehnt werden. Die Vermittlung von Wohnraum und die sozialarbeiterische Unterstützung sind voneinander entkoppelt. Die vermittelten Wohnungen sind in ganz Berlin verteilt. Die Frauen werden in Ein- oder Zweizimmer-Wohnungen vermittelt und nicht in Sammelunterbringungen, Wohngemeinschaften, Mehrfamilienhäusern oder Trägerwohnungen untergebracht. 

Wissenschaftliche Evaluation bestätigt positive Wirkung 

In der Modellprojektphase, von Oktober 2018 bis Dezember 2021, wurde das Projekt "Housing First für Frauen Berlin" evaluiert und begleitet durch Prof. Dr. Gerull von der Alice Salomon Hochschule Berlin. Der Evaluationsendbericht bestätigt: "Housing First für Frauen Berlin" ist ein wesentlicher Baustein zur Beendigung frauenspezifischer Wohnungslosigkeit. Das zeigen beispielhaft folgebnde Punkte:

• 100% Wohnstabilität,
• Sollquote des zu akquirierenden Wohnraums wurde übererfüllt, statt 30 haben 40 Frauen eine Wohnung erhalten,
• der akzeptierende, empowernde Hilfeansatz hat zu vielfältigen Verbesserungen in der Lebenssituation der Teilnehmerinnen geführt (Besserungen in den Bereichen Gesundheit, Zufriedenheit, Soziales), 
• sehr hohe Zufriedenheit mit dem Unterstützungsangebot,
• nationale und internationale Vernetzung des Projekts u. v. m.

Ansprechpartnerin
Esther Maria Köb
Koeb@skf-berlin.de
Tel.: 030/477 532-626