Seit Mitte März sind die Tafeln in Abensberg, Kelheim und Mainburg wegen der Ausgangsbeschränkungen und des Risikos für die überwiegend älteren Ehrenamtlichen geschlossen. Damit fallen während der Corona-Pandemie für etwa 1.500 hilfebedürftige Menschen im Landkreis die wöchentlichen unterstützenden Leistungen weg. Neben der Angst um die Gesundheit steigt in vielen Familien nun die Sorge um das tägliche Überleben. Die Allgemeine Sozialberatung der Caritas Kelheim registriert außerdem eine steigende Zahl von Hilferufe aufgrund der wirtschaftlichen Einschränkungen in der Corona-Krise. Die Leiterin der Sozialberatung, Heidi Kuffer, berichtet: "Viele sozial Bedürftige halten sich mit Minijobs über Wasser. Viele dieser Jobs fallen jetzt weg und keiner weiß wie lange es dauert."
Als Reaktion auf diese Krise startet der Caritasverband für den Landkreis Kelheim die Hilfsaktion "Corona-Soforthilfe im Landkreis Kelheim". Noch vor Ostern sollen alle registrierten Kunden der Tafeln(ausgenommen Abensberg, diese starten eine eigene Aktion) und der Caritas-Secondhand-Kleiderläden im Landkreis einen Warengutschein zur Grundversorgung mit Lebensmitteln erhalten. Dieser Gutschein berechtigt zum Einkauf in ausgesuchten Partnermärkten im Landkreis Kelheim. Damit können nach individuellem Bedarf auch frisches Obst und Gemüse eingekauft werden. Weiter werden alle bisherigen und neuen Unterstützungsmöglichkeiten gebündelt, um dafür zu sorgen, dass vorhandene Hilfen auch tatsächlich in Anspruch genommen werden. Zusätzlich richtet der Caritasverband eine Beratungshotline ein, um bei den neu auftretenden sozialen Fragen und Problemen informieren und helfen zu können.
Für den zusätzlichen Hilfebedarf aufgrund der Corona-Krise muss der Hilfsfonds der Sozialberatung deswegen dringend aufgestockt werden. "Je nach Dauer der Krise werden weitere Runden der Corona-Soforthilfe notwendig sein. Wir können heute nicht überblicken, was noch auf uns zukommt. Jetzt ist es aber wichtig, ganz schnell helfen zu können und niemanden in der schwierigen Lage allein zu lassen", so Caritas-Vorstand Hubert König.
Spenden für Soforthilfe analog und digital möglich
Der Caritasverband startet zur Finanzierung der Corona-Soforthilfe eine Spendenaktion. Mit dem Stichwort "Corona-Soforthilfe" werden Spenden auf Konten bei der Raiffeisenbank Kelheim mit IBAN DE39 7506 9014 0000 6071 00 oder der Sparkasse Kelheim mit IBAN DE23 7505 1565 0190 2125 55 erbeten. Die schnelle und sichere Möglichkeit der Online-Spende kann über die Website www.caritas-kelheim.de erfolgen, hierzu befindet sich auf der Startseite rechts oben der Sofort-Spenden-Button "Corona-Soforthilfe". Die Möglichkeit einer Direktspende über die Facebook-Seite "Caritasverband für den Landkreis Kelheim e.V." wird in den kommenden Wochen freigeschaltet.
Prompte Hilfe von Kelheimer Institutionen
Um jedoch sofort und unbürokratisch mit der Hilfsaktion beginnen zu können, hat sich die Caritas Kelheim bereits an zuverlässige und langjährige Partner gewandt. Kurzfristig haben die Raiffeisenbanken im Landkreis (Aiglsbach, Hallertau, Kelheim, und Riedenburg-Lobsing) mit 10.000 Euro, der Rotary-Club Kelheim mit 5.000 Euro, die Sparkasse Kelheim mit 2.500 Euro, der Verein "Freude schenken im Landkreis Kelheim" mit 2.500 Euro und Expert Reng mit 2.000 Euro solidarische Hilfe zugesagt. Hubert König ist überwältigt: "Ein ganz starkes Zeichen des Zusammenhalts und der Solidarität im Landkreis, mit dem die Caritas in der Hoffnung auf weitere Unterstützung sofort tätig werden kann."
Caritas-Beratungshotline in der Corona-Krise
Die Caritas ist für soziale Fragen in der Corona-Krise täglich unter 09441/50 07 29 von 8 bis 12 Uhr und 13 bis 16 Uhr (freitags bis 15 Uhr) erreichbar.