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Sehr geehrte Damen und Herren,
2018 veröffentlichte die Hans-Böckler-Stiftung Studienergebnisse eines Forscherteams des Wissenschaftszentrums Berlin und der Universität Nürnberg-Erlangen. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass in Deutschland jede bzw. jeder achte zu den prekär Beschäftigten gehört. Wenig später, im Sommer 2020, wurde die breite Öffentlichkeit aufgerüttelt von Schlagzeilen über Masseninfektionen mit dem Corona Virus in Betrieben der Fleischindustrie und auf Erdbeer- und Spargelhöfen.
Caritative Träger waren gefordert und haben sich eingebracht, um den betroffenen Menschen in ihrer unmittelbaren Not zur Seite zu stehen und regional wie auch überregional auf die Missstände aufmerksam zu machen. Im Herbst legte die Bundesregierung einen Gesetzentwurf zum Verbot von Werkverträgen in Schlachtbetrieben vor, der am 01.01.2021 als sog. "Arbeitsschutzkontrollgesetz" in Kraft trat.
In NRW haben seit Januar 2021 neben Engagierten in lokalen Projekten auch die neuen, flächendeckend mit ESF-Landesmitteln finanzierten "Beratungsstellen Arbeit" den Auftrag, Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen zu beraten und zu unterstützen. Viele caritative Träger sind hier mit dabei. Des Weiteren startet nun ein Modellprojekt in der Fleischindustrie, bei dem das faire Anwerben von ost- oder südosteuropäischen Arbeiter_innen im Fokus stehen wird. Erste wichtige Schritte, die den prekären Beschäftigungsverhältnissen in NRW entgegensteuern sollen. Doch genügt das?
Die Caritas in NRW will den Blick nach vorne richten und die Herausforderungen, vor die prekäre und ausbeuterische Beschäftigung uns nach wie vor stellt, genauer in den Blick nehmen - politisch, praktisch und sozialethisch. Bei unserer Fachtagung "Hauptsache Arbeit - oder was? Prekäre Beschäftigung in NRW" wird dazu Raum und Gelegenheit sein.
Wir laden Sie herzlich dazu ein!
Josef Lüttig
Diözesan-Caritasdirektor
Tagungsbeitrag
40 Euro (per Rechnung)
Veranstalter
Ansprechperson
Am Stadelhof 15
33098 Paderborn