Nach der Schwangerschaft geht die Beratung für manche Mutter weiter. Mit dem dortigen Angebot sind sie laut einer bundesweiten Studie zufrieden bis sehr zufrieden.Ingrid Nagel
"Darin zeigt sich die hohe Bedeutung des Angebots. Trotz rückläufiger Geburtenrate ist die Anzahl der Beratungen gegenüber dem Vorjahr gestiegen", erklärt Anne Ruhe, zuständige Referentin beim Caritasverband.
Dabei stellen sich die Beraterinnen zugleich die Frage, ob ihr Angebot zeitgemäß ist und die Menschen erreicht. Eine Studie des Frankfurter Institutes für Sozialarbeit und Sozialpädagogik gibt eine klare Antwort: "Die Ratsuchenden sind mit der Katholischen Schwangerschaftsberatung zufrieden." In Auftrag gegeben wurde die bundesweite Untersuchung vom Deutschen Caritasverband und dem Gesamtverein des Sozialdienstes katholischer Frauen.
Doch nicht nur das Angebot an sich trifft auf Zustimmung. Auch die Qualität der Beratung wird von den Nutzerinnen und Nutzern als hoch eingeschätzt. Der Studie zufolge entlastet die Beratung nicht nur in puncto Finanzen und Information zu wichtigen Themen, sondern sorgt auch für eine Verbesserung des Wohlbefindens. "Diese Rückmeldung ist enorm wichtig für uns und die Arbeit der Beraterinnen vor Ort. Wir dürfen in unserer Entwicklung schließlich nicht stehenbleiben", so Ruhe.
Die Gründe für das Aufsuchen der 15 Beratungsstellen in Trägerschaft des Sozialdienstes katholischer Frauen und der Caritas sind vielfältig. "Nicht zu unterschätzen sind die finanziellen Probleme, die in der Beratung zur Sprache kommen", sagt Ruhe. Häufig helfen die Beraterinnen durch Informationen über Leistungsansprüche, vermitteln notwendige Behördenkontakte und unterstützen im Einzelfall bei der Durchsetzung von Rechtsansprüchen.
"Dabei trägt die Vermittlung finanzieller Hilfen für die Babyausstattung oder ähnliches auch zur psychischen Entlastung bei", sagt Ruhe. Mehr als drei Millionen Euro wurden in Form von Beihilfen durch die katholischen Schwangerschaftsberatungsstellen vermittelt. Neben der Beratungsarbeit spielen die Frühen Hilfen und die sexualpädagogische Arbeit eine wichtige Rolle in den Beratungsstellen. Mehr als 10 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden hier in Gruppenveranstaltungen erreicht.
064-2015 (jks) 03. Juni 2015