Fulda, Berlin (cif). "Es war informativ und in jeder Hinsicht interessant! Eine wirklich gelungene und schöne Reise" - darin waren sich die neun Vertreter vom Werkstattrat der Caritas Werkstätten in Fulda und Haselstein nach der Rückkehr aus Berlin einig. Auf Einladung vom Bundestagsabgeordneten Michael Brand weilte das neunköpfige Gremium gemeinsam mit anderen Gruppen aus der Region Fulda drei Tage in der Bundeshauptstadt. Neben Begleitpersonen aus dem Kreis des Behindertenhilfe-Betreuerteams waren auch Gesamtleiter Berufswege Bernd Wystrach und Vorstandsmitglied Ansgar Erb in Berlin mit dabei, als die Gruppe im Reichstagsgebäude von Michael Brand empfangen wurde.
Gruppenbild mit dem Bundestagsabgeordneten vor der Reichstagskuppel: Der Werkstattrat der Caritas Fulda übergab MdB Michael Brand ein Kunstwerk von Raimund Müller als Erinnerungsgeschenk an das Zusammentreffen im Bundestag.
In einer kurzen Ansprache erläuterte der osthessische Bundestagsabgeordnete zunächst kurz die Arbeitsweise des Bundestages und der Fraktionen sowie seine Funktion als Abgeordneter, als Mitglied im Verteidigungsausschuss und als Vorsitzender im Ausschuss "Menschenrechte und humanitäre Hilfe". Danach lud Brand zum Gespräch ein und eröffnete eine offene Fragerunde für seine Gäste. Seitens der Werkstattratsmitglieder ging es dabei vor allem um Fragen der Inklusion und der Teilhabe an der Arbeit. In diesem Zusammenhang unterstrich Michael Brand, dass man diesbezüglich nach seiner Einschätzung auf einem guten Weg sei. Natürlich sei es für einige Menschen mit Behinderung immer noch schwer, in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt zu werden. Deshalb bliebe ein geschützter Arbeitsmarkt auch zukünftig unbedingt nötig. Jeder jedoch solle seine Chance haben, beruflich am ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Nur wo dies trotz aller Bemühungen nicht ginge, müsse man gemeinsam nach maßgeschneiderten Alternativen suchen.
Werkstattrat und Brand versicherten sich gegenseitig, das fachliche Gespräch bei nächster Gelegenheit fortsetzen zu wollen. Auf dem Dach des Reichstags stellte sich die Gruppe dann nochmals für ein Foto auf. Dabei überreichten die Fuldaer dem Bundestagsabgeordneten als Erinnerungspräsent ein Bild des Carisma-Werkstattmitarbeiters Raimund Müller (unser Foto).
Auf dem Besuchsprogramm für die Berlin-Fahrt, die auch der politischen Bildung dienen sollte, standen anschließend außer der Reichstagskuppel u. a. die Stasi-Gedenkstätte "Ehemaliges Gefängnis Hohenschönhausen" sowie die Gedenkstätte zum NS-Widerstand in Berlin-Tiergarten. Zudem gab es eine ausführliche Stadtrundfahrt und einen Besuch im Schloss Cecilienhof in Potsdam, wo die Alliierten zum Ende des II. Weltkrieges die Nachkriegsverwaltung von Deutschland festschrieben. Alle Reiseteilnehmer zeigten reges Interesse am Programm. Vorstandsmitglied Ansgar Erb resümierte: "Die Berlin-Reise des Werkstattrates war ein voller Erfolg. Da wir zusammen mit weiteren Gruppen aus Osthessen Gäste des Bundestagsabgeordneten Brand waren, handelte es sich um eine wirklich inklusive Veranstaltung. Alle Beteiligten konnten so erleben, dass Behinderung heute kein Reisehindernis mehr sein muss. Und ganz bestimmt haben das Gespräch im Bundestag und das weitere Programm in Berlin dem Werkstattrat wichtige Impulse für die weitere Tätigkeit gegeben".