Erster Live-Schultag in den neuen Räumen der Caritas-Berufsfachschulen für Pflege in Augsburg
Augsburg, 22.09.2020 (pca). Für sie ist alles neu: Neue Schule, neuer Ausbildungsplatz, neuer Lehrplan, neue Lernbedingungen. 28 junge Frauen und Männer begannen an den Berufsfachschulen für Pflege des Caritasverbandes für die Diözese Augsburg ihre dreijährige generalistische Ausbildung zur*m Pflegefachfrau*mann, und 21 die zur*m Pflegefachhelfer*in. Die neuen Schüler*innen blicken schon auf zwei Wochen Erfahrung in ihren ausbildungsbegleitenden Einsatzstellen und zwei Wochen Corona bedingten digitalen Distanzunterricht zurück. Am Montag war nun ihr "erster" Schultag. Sie sind die ersten, die ihre schulische Ausbildung in den neuen Unterrichtsräumen der Caritas-Berufsfachschulen für Pflege beginnen können. Im Sommer zog die Caritas mit ihren beiden Schulen aus der Kapellenstraße in die Provinostraße 52 im Augsburger Martini-Park um.
Anja Schwarz, derzeit kommissarische Leitung der Berufsfachschulen, freut sich für alle Schülerinnen und Schüler. "Wir haben nicht nur mehr und hellere Räume, der Augsburger Diözesan-Caritasverband hat hier sehr gute Voraussetzungen für eine moderne Ausbildungsdidaktik geschaffen. Wir werden unser Bestes dafür geben, dass alle Schülerinnen und Schüler das erleben, was wir im und von dem Pflegeberuf schon immer sagen: Es ist ein abwechslungsreicher, spannender Beruf mit sehr vielen Entwicklungs- und Weiterbildungschancen."
Neu sind für alle 49 jungen Frauen und Männer auch die Ausbildungs- und Lehrpläne. Die generalistische Pflegeausbildung für die angehenden 28 Pflegefachkräfte umfasst im Gegensatz zum alten Ausbildungsweg nicht nur die Altenpflege. Kinder- und Krankenpflege werden ebenfalls unterrichtet und entsprechend ausgebildet. Dadurch eröffnet sich die Möglichkeit, in den drei Bereichen später beruflich arbeiten zu können. In den Einsatzstellen in einem Altenpflegeheim oder in einem Kinderkranken- bzw. Krankenhaus werden sie künftig in ihrer praktischen Ausbildung von Praxisanleiter*innen begleitet. "Auf diese Weise können die Lerninhalte noch besser vertieft werden," so Schwarz.
Für die 21 angehenden Pflegefachhelfer*innen gelten fortan auch neue Bestimmungen. In ihrer
Der erste Live-Schultag der neuen Klasse der generalistische Ausbildung zur*m Pflegefachfrau*mann an den Berufsfachschulen für Pflege des Augsburger Diözesan-Caritasverbandes in der Provinostraße 52 im Augsburger Martini-Park begann recht locker im Freien.Bernhard Gattner
einjährigen Ausbildung müssen sie deutlich mehr Stunden in ihren Einsatzstellen leisten. Zuvor waren es 700 Arbeitsstunden, jetzt sind es 850 Stunden. Die Wertigkeit dieser Ausbildung ist zudem deutlich angehoben worden. Ab diesem Jahr erhalten die Pflegefachhelferschülerinnen und - schüler erstmalig eine Ausbildungsvergütung. Bei der Caritas gelten hierfür die Arbeitsvertraglichen Richtlinien der Caritas (AVR). Der Bruttolohn beläuft sich demnach auf knapp über 1.000 Euro.
Die Stimmung an ihrem ersten "Live-Schultag" war sowohl bei den Schülerinnen und Schülerin wie auch Lehrkräften "sehr gut", wie die Klassenleiterin der angehenden Pflegefachhelfer*innen, Karin Schretzenmaier berichtete. Ihre Kollegin, Jessica Schipf, Leiterin der dreijährigen generalistischen Pflegefachkraftausbildung, stimmte ihr zu, ergänzte aber: "Die gemeinsame Ausbildungszeit wird sicherlich spannend und für uns alle eine Herausforderung, aber ich freue mich darauf."
Auch die Schülerinnen und Schüler sind guten Mutes. Sie haben sich - folgt man ihren Äußerungen - nicht in ihrer Ausbildungswahl beirren lassen. "Hier bewirkt man mit unserer Arbeit etwas bei den Pflegepersonen, und das bekommt man auch wieder zurück", ist der 23-jährige Jakob Neudert überzeugt. Er ist gelernter Sytemelektroniker, schwenkte aber bald um und arbeitete längere Zeit in der ambulanten Pflege als Pflegehilfskraft. Jetzt will er mehr können und beginnt die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachkraft. Neuderts Mitschülerinnen und Mitschüler in der einjährigen Ausbildungsklasse "wollen Menschen helfen". Ihre Klassenleiterin Schretzenmaier weiß, dass das "keine hohle Phrase" für diese jungen Frauen und Männer ist. "Ich habe immer wieder mit ihnen darüber gesprochen, warum sie diesen Beruf erlernen wollen." Ihre Schülerin Sarah Pallas (16) drückt es so aus: "Wenn die Bewohnerinnen und Bewohner in den Pflegeheimen glücklich und zufrieden sind, dann sind auch wir glücklich und zufrieden."