"Der Arbeitgeberpräsident bedient Gegensätze, die wir längst überwunden haben sollten - intellektuell und praktisch. Wer behauptet, der Wohlstand müsse von der "Industrie" erwirtschaftet werden, um "soziale Wohltaten verteilen" zu können, zeichne ein verzerrtes Bild von einer zukunftsfähigen Wirtschaft, offenkundig um in Meseberg spezifische Subventionserwartungen durchsetzen zu können. Der Arbeitgeberpräsident verschleiert wider besseres Wissen, dass ein großer Teil unseres wirtschaftlichen Erfolgs inzwischen in den Dienstleistungsberufen erarbeitet wird. Unser Wohlstand beruht nicht mehr auf Kohle und Stahl, sondern ganz entscheidend auf digitalen Innovationen und sozialen Dienstleistungen. Daher sind Umweltschutz und Wirtschaftsförderung längst keine Gegensätze. Im Gegenteil. Viel wichtiger als ein subventionierter Industriestrom und der Beschluss über ein Konjunkturstrohfeuer in Meseberg ist eine Politik, die die klimaschutzbedingte Verteuerung von fossilen Energien mit dem Ausbau erneuerbarer Energien konsequent verbindet und verlässliche Perspektiven für einen bezahlbaren Energiepreis für alle schafft. Nicht nur für die Chemische Industrie, sondern auch für Bäcker und Krankenhäuser übrigens, denen wir unser Wohlergehen und unseren Wohlstand in hohem Maße verdanken und für die Zickzackkurse beim Energiepreis gleichermaßen fatal sind."
Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa